Nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist Krebs die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. Bisher wurde keine spezielle Ernährungsform gefunden, um das Wachstum von Krebszellen zu unterdrücken. Für ihre Vorteile bei der Gewichtsabnahme ist die ketogene Ernährung schon bekannt, aber mittlerweile gibt es neue Forschungen, die diese Ernährungsform als geeignete Diät zur Krebsbekämpfung nachweisen.
Die ketogene Ernährung ist eine sehr kohlenhydratarme, fettreiche Ernährung die den Stoffwechselzustand der Ketose zur Folge hat. Um zu wachsen, sind die meisten Tumorzellen von Glukose abhängig und können 20 – 30 Mal mehr Glukose verstoffwechseln. Aus diesem Prozess entstehen höhere Mengen an Laktat, welches ein invasives Wachstum der Tumore ermöglicht. Fette werden von Krebszellen kaum verwertet. Daher könnte eine ketogene Ernährung den Blutzuckerspiegel reduzieren, die Glukoseaufnahme in die Tumorzellen verringern und somit dazu beitragen, das Tumorwachstum zu hemmen.
Außerdem, können geringere Insulinmengen, erhöhte Mengen an Ketonkörpern und eine bedarfsgerechte Kalorienaufnahme unterstützend zu einer Krebsbehandlung beitragen. Zusätzlich verhindert die ausreichende Zufuhr von Fetten den Abbau von Eiweiß und damit den Muskelschwund und Kraftverlust, was bei Krebspatient:innen oft als Nebenwirkung vorkommt. Durch eine fettreiche Ernährung wird es auch bei ausgezehrten Patient:innen möglich, das Gewicht wieder zu stabilisieren.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Krebstherapien sind die Nachteile und Nebenwirkungen der ketogenen Ernährung sehr gering. Chemotherapie wird besser vertragen und Tumorzellen werden wieder für Therapien sensibilisiert. Die Erfolge durch Kaloriendefizite und Fasten sind bei Krebserkrankungen schon bekannt. Da eine Einschränkung der Kohlenhydrate sich positiv auf unseren Stoffwechsel auswirkt, ergibt sich die Möglichkeit Krebserkrankungen ohne Nebenwirkungen wie Hunger oder die Gewichtsabnahme zu bekämpfen.
Eine Studie von Zhou, W. et al (2007) hat die Effekte einer ketogenen Diät auf tierische und menschliche Hirnkrebstumoren getestet. Im Vergleich zu einer Standard-Ernährung (Low-Fat, high-Carbohydrate), verlängerte eine ketogene Ernährung die Lebenszeit und konnte das Wachstum von Krebszellen bei tierischen und menschlichen Gehirnzellen hemmen. Zusätzliche Studien zeigten weiterhin, dass Diäten mit eingeschränkten Kohlenhydraten-Mengen positiv auf Krebsbehandlungen wirken. Allerdings sollten die Nahrungsfette überwiegend aus Quellen mit Omega-3-Fettsäuren (Fisch, Fischöl, Leinöl, Rapsöl) statt Quellen mit Omega-6-Fettsäuren stammen, da diese eine mögliche Korrelation mit bestimmten Krebsarten zeigen.
Die Ziele einer ketogenen Ernährung bei Krebs lassen sich somit zusammenfassend darstellen in der Reduktion von
Insulinresistenz
Entzündungsreaktionen
Glukosespitzen
und von Insulin als Wachstumsfakor.
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